Wir Facebook-Narzissten
Facebook ist ein Ort der Selbstdarsteller und Narzissten. Das geht aus der Studie der Psychologin Soraya Mehdizadeh hervor. Insgesamt wurden 100 College-Studenten zu ihren Aktivitäten auf Facebook befragt. Ergebnis: Junge Menschen mit narzisstischen Persönlichkeitsmerkmalen nutzen Facebook zum Zweck der Eigenwerbung.
Laut der Studie wird Narzissmus definiert als "ein durchdringendes Muster an Grandiosität, das Bedürfnis nach Bewunderung sowie übertriebenes Gefühl der eigenen Wichtigkeit". Für einen durchschnittlichen Narzissten ist Facebook eine Plattform für oberflächliche Beziehungen. Der Nutzer kann selbst kontrollieren, wie er sich den anderen gegenüber präsentiert und von ihnen wahrgenommen wird.
Ist die aktive Facebook-Nutzung gleichbedeutend mit einem Narzissmus?
Junge Narzissten sind aktiver als der durchschnittliche Nutzer. Sie setzen ihre Aktivitäten für die Eigenwerbung ein. Narzissten verbringen mehr Zeit auf Facebook und überprüfen im Vergleich zu anderen Nutzern öfter am Tag ihre Profilseite. Narzisstische Männer werben mit dem Feature "Über mich" für sich selbst. Narzisstische Frauen tun dies mit Fotos, die ihre Attraktivität in den Mittelpunkt rücken. Laut der Studienautorin vermischt sich die Online-Identität verstärkt mit dem realen Leben.
Kritiker der Studie betonen, dass es zunächst einmal allen Menschen eigen sei, sich gern selbst zu bespiegeln und sich in gutem Licht zu zeigen. Insofern hätten viele Aktivitäten auf Facebook sicherlich narzisstische Züge, ohne dass alle Facebook-Nutzer gleich Narzissten seien. Diese Etikettierung sei nur dann angebracht, wenn die Selbstdarstellung eine derartige Eigendynamik entwickle, dass andere Komponenten des Sozialverhaltens - etwa der Aufbau und die Pflege von Beziehungen - keine Rolle mehr spielten.
Quelle: pte
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