Prognosebörsen: Crowdsourcing geht auch anders

von Aleksandar Ivanov

Viele Unternehmen verstehen Crowdsourcing im "klassischen" Sinne: Innovationssuche direkt bei dem Kunden. Marktforschung, Ideensuche, Umfragen - das alles kann finanziell sehr strapazierend sein. Crowdsourcing geht aber auch anders - mit Hilfe einer Prognosebörse können Crowdsourcing-Ansätze auch zur Lösung von verschiedenen quantitativen Problemen verwendet werden.

Disclaimer: Bei diesem Beitrag handelt es sich um einen vom Autor zur Verfügung gestellten Text. Für die Veröffentlichung erhalte ich jedoch kein Honorar oder anderweitige Vergünstigungen.

Bei einer Prognosebörse, auch Prognosemarkt genannt, werden nicht Konsumenten, sondern die Mitarbeiter innerhalb des Unternehmens befragt, da hier sehr oft den Teilnehmern vertrauliche und sensitive Daten und Informationen zur Verfügung gestellt werden.

CrowdWorx Screenshot

Ein Beispiel gibt die Firma Henkel, die eine Prognosebörse bei der Einführung von neuen Artikeln nutzt. Eine „traditionelle“ Mengenplanung ist hier schwierig, da historische Daten fehlen. Mit der Prognosebörse CrowdWorx hat Henkel das Bauchgefühl der Mitarbeiter in quantitative Absatzprognosen verwandelt, die im Vergleich zu traditionellen Methoden 22% genauer sind. Dank diesem internen Crowdsourcing-Ansatzes spart Henkel in Mengenplanung jährlich Millionenbeträge.

CrowdWorx Screenshot

Die Funktionsweise so einer Prognosebörse lässt sich folgend beschreiben: ausgewählte und zum Projekt eingeladene Mitarbeiter stellen in der Prognosebörse ihre Prognosen und setzen virtuelles Spielgeld auf die eigene Vorhersage. Je sicherer man ist, desto höher kann der Betrag sein, den man einsetzt. Je genauer die abgegebene Prognose ist und somit näher an dem tatsächlichen Endergebnis ist, desto höher ist der Gewinn des Teilnehmers. Das gesammelte Spielgeld kann gegen Preise getauscht werden, damit Teilnehmer einen Anreiz haben, um möglichst genaue Prognosen abzugeben. Teilnehmer die jedoch zu oft ungenau vorhersagen verlieren das eingesetzte Spielgeld und werden von der Prognosebörse automatisch ausgefiltert.

CrowdWorx Screenshot

Die Tchibo GmbH, die mit über 2500 Filialen in ganz Europa zu den führenden Einzelhändlern bei Wohn- Accessoires, Schmuck, Elektronik, Bekleidung, usw. gehört, hat mit Social Forecasting bei gleichbleibender Prognose-Genauigkeit eine Kostensenkung von 90% erreicht. Der Prognoseprozess mit Hilfe von traditionellen Methoden war für neue Artikel äußerst kostenintensiv, da teilweise der Absatz auf Bestellung von gefertigten Produkten möglichst genau getroffen werden muss, um Restanten und damit entgangene Umsätze zu vermeiden. Statistische Modelle und andere Datenbasierte Methoden konnten hier nicht eingesetzt werden, da es keine historischen Daten für neue Produkte gibt. Die Lösung gab eine Prognosebörse, bei der die Teilnehmergruppe überwiegend aus Filialleitern bestand, da die „ihre Kunden“ am besten kennen. Die Filialleiter besuchten nach Ladensschluss das Intranetportal und gaben Absatzprognosen zu den geplanten Neuartikeln ab. Neben gleichbleibender Prognosegenauigkeit und 90% kleineren Kosten, waren auch die Filialleiter sehr begeistert, dass mit CrowdWorx ihre Stimme nun auch in der Tchibo-Zentrale gehört wurde.

Prognosemärkte spielen für Unternehmen eine immer wichtigere Rolle, da quantitative Daten erhoben werden können. Mit Hilfe von dieser Crowdsourcing-Methode lassen sich wichtige Entscheidungen und Vorhersagen dank dem Wissen der Vieler verbessern. Das Bündeln des Wissen der Mitarbeiter erlaubt dem Management bessere Prognosen zu erhalten, und die Kosten dabei bis zu 90% zu senken. Internes Crowdsourcing und Prognosemärkte sind eins von den Top Web 2.0-Tools, die in Unternehmen nutzen stiften.

Fallstudien zu den besprochenen Cases findet man auf der Webseite von CrowdWorx.

Der Autor

Aleksandar Ivanov ist als Partner bei CrowdWorx für die weltweite Vermarktung von CrowdWorx und dessen Weiterentwicklung zuständig.

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