Sinus-Milieus im Internet
User Generated Content, also von Benutzern selbst hergestellte Inhalte wie zum Beispiel auf Blogs, in Wikis oder Communities, werde häufig überschätzt. Die Verbreitung sei bei weitem nicht so gross, wie viele glaubten. Auch in Zukunft werde sich dies nur langsam verändern, zumal die «Fragmentierung des Medienpublikums» - also die Sinus-Milieus und ihr Verhältnis zum Internet - die Nutzungsgewohnheiten bestimmt. Zu diesem Schluss kommt die aktuelle Ausgabe 12 der Studie «MarkenProfile» des Magazins «Stern». Die Studie wird in Zusammenarbeit mit Sinus Sociovision erstellt und und basiert auf über 10'000 Interviews mit deutschsprachigen 14- bis 64-Jährigen.
Nur 7.2 Prozent bzw. 2.5 Mio. aller deutschen Internetnutzer zwischen 14 und 64 Jahren benutzen demnach das Internet intensiv. Diese 7.2 Prozent bloggen regelmässig, schreiben Kommentare, laden Fotos undr Videos hoch oder geben Bewertungen ab. Ebenfalls rund sieben Prozent unterhalten eine eigenen Homepage.
Medienmentalitäten und Milieus
Die Nutzer begegnen dem Medium auf vielfältige Weise, «ticken und klicken» laut Bodo Flaig, Geschäftsführer von Sinus Sociovision, ganz unterschiedlich: Obwohl das Netz zum Massenmedium werde, zeichne sich eine weitere Fragmentierung des Medienpublikums und eine starke Ausdifferenzierung der Nutzungsgewohnheiten ab. Die Untersuchung definiert sechs verschiedene Medienmentalitäten: «Macher» (acht Prozent), «Anspruchsvolle» (elf Prozent), «Digital Natives» (13 Prozent), «Unterhaltungsorientierte» (24 Prozent), «Handfeste» (21 Prozent) sowie «Entschleuniger» (23 Prozent). Laut Fleig treiben vor allem die «Digital Natives» und die «Macher» die Entwicklung im Internet voran. Beide Gruppen sind überdurchschnittlich kaufkräftig und begeistern sich für ein breites Spektrum von Anwendungen. Die weniger kaufkräftige Gruppe der «Unterhaltungsorientierten» spielt besonders für digitale Unterhaltungsangebote wie zum Beispiel IP-TV eine wichtige Rolle.
In Zukunft werde der Anteil der digital sozialisierten Menschen langsam zunehmen, an den einzelnen Medienmentalitäten werde sich so schnell jedoch nichts ändern. So kann man also auch in Zukunft davon ausgehen, dass Gruppen wie etwa die «Entschleuniger» - ältere Modernisierungsverlierer aus dem traditionellen Segment der Gesellschaft, die mit rasantem technologischen Wandel eher schwer zurechtkommen - weiter bestehen bleiben.
Zur Thematik der Sinusmilieus und deren Informatik-Affinität siehe auch hier.
Quellen: pte, stern
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