Stereotype Mediennutzung

Generation Gap

Bereits Ende 2010 lag die in den USA die Internetnutzung gleich auf mit dem TV-Konsum. Laut Forrester hat besonders die rasante Aufholjagd des Mobile Web den Trend beschleunigt. Nicht mehr lange, und das Fernsehen wird als reichweitenstärkstes Massenmedium abgelöst. In Europa sind wir hingegen noch nicht ganz soweit. Hier dominiert weiterhin der Fernsehkonsum. Interessant ist, dass viele der Stereotypen der Mediennutzung oftmals auch zutreffen.

Die gegenseitigen Vorurteile verschiedener Generationen in Sachen Mediennutzung sind in vielen Fällen berechtigt. Meistens ist die Kluft zwischen den Einstellungen von Alt und Jung sogar beträchtlich. Besonders die neuen Medien von Social Web bis Mobilfunk beanspruchen die 20-jährigen Nutzer überwiegend für sich. Die Generation 50 plus hängt hingegen viel stärker an klassischen Medien und Kommunikationskanälen. Um wichtige Neuigkeiten an enge Freunde weiterzugeben, wählt immerhin ein Viertel der jüngeren User Facebook oder Kurznachrichten, während sich wenig überraschend nur acht Prozent der über 50-Jährigen für das Social Network bzw. fünf Prozent für SMS entscheiden. Im Gegensatz zu den Jungen bevorzugen sie ein persönliches Gespräch oder ein Telefonat.

US Internet Users and Penetration 2008-2014

Manchmal sorgt aber die Altersgruppe der 50+ aber auch für Überraschungen. Zwar sind auch Videospiele mit einem ähnlich breiten Verhältnis vorwiegend Unterhaltungsmedien der jüngeren Generation. Mit über einem Fünftel der 50+-User beantworten jedoch erstaunlich viele die Frage, wann sie zuletzt ein Game gespielt haben, mit "heute".

Neue Geräte dominieren bei den Jungen

Devices You'd never want to live wothoutDass sich Stereotype zwischen älteren und jüngeren Medienkonsumenten bestätigen lassen, liegt oft am technologischen Fortschritt und der Änderung von Nutzungsgewohnheiten. So könnten beispielsweise nur neun Prozent der 20-Jährigen nicht auf ein TV-Gerät verzichten. Über ein Drittel der 50+ hält den Fernseher hingegen für unentbehrlich. Dem entgegen gehört das Mobiltelefon bei mehr als einem Viertel der Jungen zwingend in das Sortiment elektronischer Geräte, während es nur neun Prozent der Älteren nicht missen möchten. Nur bei der Verwendung eines Computers hat sich die Kluft geschlossen. Fast die Hälfte aller Personen in beiden Altersgruppen wollen nicht mehr darauf verzichten.

Internetnutzer: Jung, männlich und gebildet

Einen Einblick in den typischen Internetuser in Österreich gewährt z.B. die Österreichischen Web-Analyse (ÖWA). Demnach unterscheiden sich Internetnutzer erheblich vom Durchschnittsbürger. Sie sind einerseits jünger und höher gebildet als die Gesamtbevölkerung, andererseits handelt es sich mehrheitlich um Männer. 52.4 Prozent von ihnen nutzen das Internet, bei Frauen liegt der Prozentsatz mit 47.6 Prozent leicht darunter. Die meisten Internetnutzer sind zwischen 30 und 39 Jahre alt (23.5 Prozent), gefolgt von den 40- bis 49-Jährigen (18.6 Prozent) und den 20- bis 29-Jährigen mit 18,4 Prozent. Das Haushalts-Nettoeinkommen liegt bei fast einem Drittel der Befragten zwischen 2'000 und 3'000 Euro, bei einem weiteren Drittel sogar darüber. Dei Zahlen stamen aus der Erhebung im Juli 2010.

Interessant ist nach wie vor der Effekt, den die Bildung auf die Nutzung des Internets ausübt. Ältere Menschen mit höherer Bildung haben weniger Vorbehalte gegenüber dem Internet als Altersgenossen mit geringerer Bildung, was wiederum den Prozentsatz von Maturanten und Hochschülern unter den Internetnutzern nochmals erhöht.

Quellen: NYT, AdWeek, Esquire, pte

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