Chrome OS kommt noch 2010
Vor zwei Wochen berichtete das taiwanesische Branchenportal DigiTimes (kein Link, Paywall!) unter Berufung auf Insider bei Komponentenherstellern, dass Googles eigenes Betriebssystem noch in diesem Monat auf einem eigenen Netbook startet. Dabei werde Google wie beim Nexus One zunächst ein Google gebrandetes Netbook direkt verkaufen. Mittlerweile kann man in den offiziellen FAQ zum Chromium-Projekt lesen, dass diese "netbooks will be available in the fourth quarter of 2010."
Google hatte Chrome OS ursprünglich für Herbst 2010 angekündigt und hält nun offenbar auch daran fest. Angeblich werden noch in diesem Jahr neben dem eigenen Netbook auch Chrome-Geräte unter anderem von Acer und HP erscheinen, womit ARM-basierte Netbooks eine zweite Chance bekommen. Zwar haben Chiphersteller wie Freescale und Qualcomm schon seit etwa zwei Jahren von solchen Geräten gesprochen, doch hat beispielweise Lenovos "Skylight" nicht einmal den Markteintritt geschafft. Auch sonst mangelte es bislang an Erfolg, was den DigiTimes-Quellen zufolge an unausgereifter Hard- und Software der ARM-Netbooks lag. Nach dem Erfolg des ebenfalls ohne Chipsatz von Intel auskommenden iPads dürfte sich die Ausgangslage aber verbessert haben.
Erste Serie von 60'000 bis 70'000 Stück
Offenbar startet Google mit einem Netbook, welches on Inventec in einer anfänglichen Liefermenge von 60'000 bis 70'000 Stück gefertigt werden soll. Die Geräte der anderen Hersteller Acer und HP sollen im Dezember folgen. Zumindest Acer als potentieller Hersteller von Chrome-Netbook leuchtet ein, zumal Acer in diesem Segment eine Führungsrolle anstrebt und im Frühjahr bereits Chrome-Prototypen gezeigt hat. Ob HP nach der Aufgabe aller Android-Geräte zugunsten von WebOS doch noch auf den Chrome OS-Zug aufspringt, schein hingegen fraglich.
Nicht ohne Konkurrenz
Google Cloud-Betriebssystem ist ja nicht ganz konkurrenzlos. Mit Jolicloud, das vor einiger Zeit in der Version 1.0 veröffentlicht wurde, ist bereits ein entsprechendes OS verfügbar, welches Open Source (basiert auf Ubuntu) und nicht mehr in der Betaphase ist. Auch Jolicloud hat vor einigen Wochen angekündigt, dass man ein eigenes Netbook auf den Markt bringen werde, auf welchem bereits die kommende Version 1.1 vorinstalliert sein wird. Erste Bilder des Jolicloud-Netbooks findet man hier auf dem offiziellen Jolicloud Flickr-Account. Ich bin bislang mit Jolicloud, welches auf meinem Eee PC 900 läuft, mehr als zufrieden. Hier kann man übrigens ein Video-Interview von TechCrunch mit Tariq Krim, CEO von Jolicloud, anschauen. Dort wird unter anderem auch ein neues MacBook Air 11 gezeigt, auf welchem Jolicloud 1.1 läuft, was offenbar die Performance des an sich deutlich veralteten Prozessors verbessert.
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