IT-Nutzung im Alter
Die Ablehnung, ja Verteufelung von Computerspielen ist in der Altersgruppe der 40+ wohl besonders gross. Allerdings scheint auch hier ein Umdenken stattzufinden: Laut der zur Real Networks-Gruppe gehörenden Spieleplattform Zylom nutzen immer mehr Menschen mittleren Alters Games selbst aktiv. Besonders gegenüber Casual Games habe die Skepsis jedoch nachgelassen. Bis hin zu den Senioren stellen ältere Menschen für Games "eine neue, stark wachsende Gruppe dar", meint Zylom.
Je grösser die Verbreitung von Computern in unserer Gesellschaft wird, desto kleiner werden auch Unwissenheit und Ängste bei den älteren Menschen. Kommt hinzu, dass eben auch die bisherigen Nutzer immer älter werden, was wiederum neue Herausforderungen an die Technik stellt. Bei der älteren Generation stehe aber laut Experten nach wie vor der Nutzen-Aspekt von Computern in Vordergrund, so dass sich der geringere Bedarf an Computerspielen von alleine einstellt.
Senioren meiden das Netz aus Angst
Nach wie vor existiert eine digitale Spaltung zwischen den Generationen. Wie die Universität Zürich im Auftrag von Pro Senectute aufzeigt, wird das Web erst von rund 40 Prozent der über 65-Jährigen genutzt. Dies wäre anders, wenn das Netz altersgerechter wäre, meinen die Wissenschafter. Die Senioren sehen mehrheitlich "keinen persönlichen Nutzen". Vielmehr herrschen Bedenken wegen Internetkriminalität und Datensicherheit, Unsicherheiten und Ängste.
Die Mehrheit begründet ihre Abstinenz mit dominanten Zugangshindernissen wie Kompliziertheit, Unsicherheit und hohem Lernaufwand. Von den Kosten für Hardware und Webzugang lassen sich hingegen nur ein Drittel von der Nutzung abhalten. Je höher das Alter, desto geringer ist auch die Internetnutzung. Während der Anteil der Onliner bei den 65- bis 69-Jährigen bei 58 Prozent und bei 70- bis 74-Jährigen noch über der Hälfte liegt, schrumpft er bei über 85-Jährigen auf acht Prozent.
E-Mail dominiert
Senioren brauchen das Internet mit 88 Prozent überwiegend, um mit anderen Menschen per E-Mail in Kontakt zu treten. Darüber hinaus dient das Web als Service-Infrastruktur und Informationsmedium. Es wird genutzt, um Fahrpläne abzurufen, Reisen zu planen, Informationen über Ämter, Behörden bzw. Gesundheitsthemen zu suchen oder Zeitungen und Zeitschriften zu lesen. Als Unterhaltungsmedium kommt dem Internet bei Senioren anders als bei jüngeren Menschen hingegen eine untergeordnete Rolle zu.
Der Bericht "Internet-Nutzung im Alter" kann hier als PDF heruntergeladen werden und nennt unter anderem auch mögliche Massnahmen zur Förderung der Nutzung durch Senioren. Beim Überfliegen war ich erstaunt, dass das ganze Thema Barrierefreiheit nicht explizit genannt wird - wo man doch gerade hier viel erreichen könnte.
Quellen: uzh, pte
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