Ubuntu macht mobil
Ubuntu von Canonical dürfte mittlerweile wohl die bekannteste Linux-Distribution sein und wird dafür entweder geliebt oder gehasst. Der vielleicht grösste Verdienst von Ubuntu ist es, Linux mit vielen nutzerfreundlichen Features aus der Geek-Ecke herausgeholt zu haben. Die neuste Version bietet zum Beispiel mit Ubuntu One einen eigenen Cloud Storage-Dienst oder auch einen eigenen Musicstore. Mobil ist Ubuntu derzeit mit einer Netbook Edition. Aber bereits 2008 entwickelte Canonical eine spezielle Version die sog. Mobile Internet Devices (MID) wie das Nokia N810. Da sich aber diese Geräteklasse nie wirklich durchsetzen konnte, wurde nichts daraus. Jetzt will Canonical jedoch eine eigene, für Touchscreen optimierte version für Tablets entwickeln.
Laut Chris Kenyon, Canonical VP für OEM Services, sollen die ersten Geräte mit dem Tablet-Ubuntu wohl Ende des ersten Quartals 2011 auf den Markt kommen. Damit drängt Canonical mit seiner Distribution in einen Markt, wo neben Apples iPad und Windows auch ernst zunehmende Konkurrenz aus dem Linux-Lager droht. Dazu zählen beispielsweise Googles Android und Chrome OS sowie die Plattform MeeGo von Intel und Nokia, übrigens ein "Überbleibsel" der misslungenen MIDs.
Mobile Ambitionen
Kenyon zufolge hat das Unternehmen deutlich umfassendere Ambitionen als nur den Notebook-Markt. Das unterstreicht schon die Auswahl der Partner für das Tablet-Projekt. Denn während die Ubuntu Netbook Edition auf Geräte mit x86-Prozessoren wie der Intel Atom-Familie abzielt, hat Canonical nun Deals mit Freescale, Texas Instruments und Marvell. All diese Unternehmen stellen Chips in ARM-Architektur her und gerade Freescale befasst sich intensiv mit mögllichen Tablet-Designs.
Software-seitig setzt Canonical insbesondere auf eine Optimierung der Benutzeroberfläche. Denn mit ihren unterschiedlichen Bildschirmgrösse und der Touch-Funktionalität unterscheiden sich Tablets deutlich von PCs, so Kenyon. Daher arbeitet Canonical an einem einfachen UI für den schnellen Zugriff auf die wichtigsten Anwendungen. Weitere Entwicklungsschwerpunkte sind Multitouch-Unterstützung sowie die bei Tablets erforderliche Onscreen-Tastatur. Die Basis für die schlanke Tablet-Version soll dabei mit "Maverick Meerkat" die im Oktober dieses Jahres erscheinende Ubuntu-Version 10.10 bilden.
Ich werde demnächst also vor der Qual der Wahl stehen: Chrome OS, Android oder doch lieber Ubuntu? Auf meinem Eee PC 901 hat übrigens Jolicloud vor Ubuntu und Moblin (heute Teil von MeeGo) die Nase vorn gehabt und läuft bis heute einwandfrei. Solange Chrome OS noch nicht erhältlich ist, muss ich halt anderweitig mobil in die Cloud ...
Quellen: networkworld.com, pte
Kommentare
Dieser Artikel wurde noch nicht kommentiert.
Einen Kommentar verfassen
* = benötigte Eingabe