Wie geht es weiter mit MeeGo?

MeeGo Logo

Die mobile Linux-Plattform MeeGo, die aus der Fusion von Nokias Maemo und Intels Linux-Distro für Netbooks Moblin entstanden ist, kommt in der Entwicklung zwar gut voran, hängt aber wegen der "zwangsehe" von Nokia mit Microsoft in der Schwebe. Dementsprechend räumen Analysten der Plattform auf dem Smartphone-Markt bis 2015 praktisch keine Chance mehr ein. Anders sieht es aber Jim Zemlin, Executive Director der Linux Foundation: MeeGo "wird eine unaufhaltsame Kraft."

Zemlin betont, dass das Betriebssystem dank seiner Offenheit Geräteherstellern entscheidende Vorteile biete. Unter anderem verweist er auf die grosse Freiheit in Sachen App-Marktplätzen. Obwohl die Plattform nach Nokias Abkehr von der Open Source Strategie schwer angeschlagen scheint, glaubt der Linux-Foundation-Chef, dass sie langfristig so erfolgreich wird wie Linux auf Servern.

Grosse Zukunft dank Offenheit?

Zemlin stellt in den Vordergrund, dass die Plattform MeeGo erst am Anfang steht. Im Kampf gegen andere Betriebssysteme könne MeeGo langfristig sehr wohl mit den grundlegenden Vorteilen eines Open Source-Projekts punkten. Dabei verweist er beispielsweise auf das kollaborative Entwicklungsmodell und somit einen Faktor, der klar zum Erfolg von Linux im Server-Bereich beigetragen hat. Für den mobilen Gerätemarkt verweist er nicht zuletzt auf die Offenheit und die damit verbundenen Kosten- und Umsatzvorteile. Zudem hat ein Anbieter die volle Kontrolle darüber, wie es mit seinen Produkten weiter geht. Daher gibt sich Zemlin überzeugt, dass MeeGo langfristig Erfolg haben wird - deutet allerdings an, dass sich dieser über einen ähnlich langen Zeitraum einstellen wird wie bei Linux selbst.

Intel bleibt aktiv

Intel selber investiert weiter in die Plattform und will v.a. im Bereich der Netbooks darauf setzen. Im Tabletbereich setzt bislang nur ein nicht ganz unumstrittener Anbieter auf MeeGo (WeTab), aber mit den beiden chinesischen Linux-Distrubutoren Linpus und Red Flag sind zwei Entwickler neu an Bord, die gerade in Asien nicht unbedeutend sind. Linpus bietet mit Linpus Lite for MeeGo zwei Versionen für Netbooks bzw. Tablets an.

MeeGo My Zone Screenshot

Wir werden sehen, wie es weiter geht und ob die verschiedenen anderen Initiativen wie z.B. In-Vehicle Entertainment oder Smart TV etwas erreichen werden. Wer gerne MeeGo auf seinem Netbook ausprobieren möchte, kann hier das Betriebssystem herunterladen (unterstützte Hardware hier). Ich selber habe es auf meinem Asus Eee probeweise laufen lassen und fand mich gut damit zurecht. Ich bin nach wie vor begeistert von der Idee, das auf allen meinen Geräten (inkl. der Anlage im Auto) dasselbe OS läuft - aber persönlich zweifle ich daran, dass MeeGo das Rennen machen wird.

CrunchBase Information
The Linux Foundation

Quellen: Linux Foundation, pte

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