Der Social-Media-Trend 2013: Social TV
Heute haben die Leute von der SOMEXCLOUD Social Media Akademie auf Twitter ihre Experten befragt, welche Social-Media-Themen im kommenden Jahr an Bedeutung gewinnen werden. Die verschiedenen Meinungen könnt ihr unter dem Hashtag #somex2013 nachlesen. Meine Vorhersage ist einmal mehr ein Social Dings, nämlich Social TV. Ich bin der Meinung, dass dieses Thema 2013 in den USA im Consumermarkt durchstarten und auch bei uns vermehrt Aufmerksamkeit erhalten wird.
Worum geht es also bei Social TV? Vereinfacht gesagt soll dieser Ansatz das bisher lineare, meist solitäre Zuschauererlebnis mit den Vorteilen von Social Media verbinden. Wie immer ist dieser Begriff natürlich (noch) sehr schwammig, man könnte salopp auch sagen, dass das vielbeschworene "interaktive Fernsehen" endlich Realität wird.
Von Single- zu Multi-Screen
Die ersten Versuche, das Fernsehen interaktiver zu gestalten, sind meist grandios gescheitert, weil sie auf denselben Bildschirm setzten, auf dem auch das Programm läuft - also das TV-Gerät. Bestes Beispiel dazu ist die Betty-Universalfernbedienung von Swisscom aus dem Jahr 2006. Die Fernbedienung bot, begleitend zum Programm einiger Fernsehsender, auf dem Display Spiele, Hintergrundinformationen und Werbung. Gewinne wurden als Bonuspunkte ausgezahlt. Ich hatte damals tatsächlich so ein Gerät zum Testen und fand es zwar ganz witzig, aber so richtig gepackt hat es mich damals nicht. Das Experiment wurde denn auch bereits Ende 2007 wieder eingestellt.
Heute haben sich Smartphones und Tablets durchgesetzt, die ein bequemes Online-Sein auch paralell zum TV-Konsum ermöglichen. Damit haben sich die Voraussetzungen für Interaktivität massiv verändert. Und tatsächlich, die parallele Nutzung von Tablets und TV setzt sich immer mehr durch: Nielsen hat Anfang dieses Monats aktuelle Zahlen für die USA publiziert. Demnach nutzen 36 Prozent der 35- bis 54-Jährigen und 44 Prozent der 55- bis 64-Jährigen (sic) ein Tablet, während sie TV schauen.
Mobile Apps dominieren
In unseren Breiten kennt man bislang nur solche Phänomene wie die sonntägliche Kommentarflut zum neusten "Tatort" auf Twitter oder Facebook. Social TV wird aber meiner Meinung nach primär durch mobile Apps getrieben, denn nur diese lassen sich parallel nutzen. Hier zwei Beispiele:
Die SeriesGuide ist eine Android-App, die Elemente der Programmzeitschrift und der bekannten Serien-Guides mit sozialen Elementen wie Bewertungen, "Check-ins" bei einzelnen Folgen usw. Die App richtet sich also an den Serienjunkie, der keine Folge mehr verpassen will und sich schon während dem Schauen mit anderen austauschen will. Die App ist zudem ein schönes Beispiel für das immer wieder aktuelle Geschäftsmodell des Mashups, verbindet sie doch die Dienste thetvdb.com und trakt.tv.
VHX.tv hingegen setzt auf das mittlerweile klassische Modell der nutzergepflegten Favoritenlisten, die geteilt und entdeckt werden können, und kombiniert dieses mit nutzergenerierten Inhalten. User können also ihre eigenen Bewegtbilder publizieren, promoten und Inhalte anderer entdecken. VHX.tv läuft auf vielen Endgeräten, neben PC, Mac, iOS und Android auch auf Playstation, Roku, Xbox und anderen.
Neue TV-Geräte erledigen den Rest
Immer mehr Fernseher sind zudem so genannte Smart-TVs, das heisst, neben dem althergebrachten Fernsehprogramm laufen auf ihnen auch Apps wie YouTube, der BBC iPlayer und viele andere. Auch der Zugang zu sozialen Netzwerken darf natürlich nicht fehlen. Von Apple TV und Google TV (das nun endlich auich in Europa verfügbar sein wird) ganz zu schweigen. Sie bedienen jenen Teil der Konsumenten, die immer noch lieber nur einem Screen folgen wollen.
Stellt sich nur noch die Frage, welche Nutzung in Zukunft dominieren wird: Nur ein Gerät oder mehrere parallel. Ich setzte auf letzteres. Was meint ihr dazu?
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