Die Dividende der IT

Happy Computer Girl

Landläufig geht man davon aus, dass die moderne Informationstechnologie (IT) und vor allem das Internet inen negativen Einfluss auf die Lebenszufriedenheit der Menschen ausübt. Und auch die Expertenmeinungen gehen diesbezüglich auseinander. Ein Bericht der British Computer Society (BCS), dem Chartered Institute für die IT, wirft neues Licht auf diesen komplexen Zusammenhang und stärkt r allem jene Argumentationsschiene, die von einem grundsätzlich positiven Effekt ausgeht. Schenkt man den Resultaten Glauben, dann ist das Web nämlich ein wahrer "Glücksbringer" für dessen Nutzer: Wer über einen Zugang zum weltweiten Netzwerk verfügt, fühlt sich insgesamt besser und glücklicher.

Die durchgeführte Untersuchung postuliert, dass die IT einen direkten positiven Effekt auf die Lebenszufriedenheit habe. Dies treffe auch dann noch zu, wenn man verschiedene Faktoren wie die Einkommenshöhe, die in der Regel für die Definition von Wohlbefinden herangezogen werden, in die Analyse miteinbeziehe. Der positive Effekt hängt aber von der Einkommenshöhe und dem Bildungsniveau des Betroffenen ab. Am stärksten profitieren können demnach vor allem Frauen aus ärmeren Einkommens- und Bildungsschichten.

Low to mid incomes profit the most

Ein "digital gender divide"

Frauen profitieren demnach mehr vom Zugang und der Nutzung von Technologie als Männer. Dies trifft vor allem auf Frauen in Entwicklungsländern zu. Aber auch in Grossbritannien fühlen sich Frauen dank Internetnutzung zufriedener. Besonders wichtig sind ihnen offenbar die erweiterten Sozialkontakte im Netz. Während bei den Frauen die Zunahme der Zufriedenheit ausschliesslich auf dem Zugang zur IT beruht, korreliert diese bei den Männern mit der Nutzungsdauer: je häufiger und länger Männer das Internet nutzten, desto zufriedener sind sie.

Weiter kommt die Analyse zum Schluss, dass der Zugewinn an Zufriedenheit bei neuen Nutzern am grössten ist. User, die erst in den letzten zwei Jahren den Zugang zum Internet erhielten, interessieren sich am meisten von allen Onlinern für das Social Web und ziehen daraus den grössten Nutzen. Für erfahrene Onliner sind hingegen Online-Shopping und E-Mail wichtiger.

Die Mär vom einzelgängerischen Geek

Gerade die Tatsache, dass das Social Web für neue User und Frauen einen durchwegs positiven Effekt auf die Zufriedenheit ausübt, entlarvt in den Augen der Studienautoren die gängigen Vorurteile des einzelgängerischen, sich in sozialer Isolation befindenden Geeks. Die Tatsache, dass viele Menschen von den erweiterten Sozialkontakten zu Familie und Freunden dank IT stark profitieren, spreche eine andere Sprache.

Die Analyse der BCS nutzte zunächst internationale und britische Daten, um ein Modell zu entwickeln, welches aufzeigt, welchen Einfluss die IT auf die Zufriedenheit hat. Überprüft wurde dieses Modell im Anschluss mit weiterer qualitativer und quantitativer Forschung in Grossbritannien. Der vollständige Bericht kann als PDF-Datei eingesehen werden.

Bildquelle: flickr (bookgrl/by-nc-nd 2.0)
Quellen: bcs, pte

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