Von Trollen, Querulanten und Co
Eine britisch-slowenische Forschergruppe hat nun empirisch festgehalten, was man subjektiv schon lange vermutete: Provokante Thesen sind auch online ein guter Weg, Aufmerksamkeit zu erlangen. Um viele Kommentare, Antworten oder auch Follower zu erhalten, muss man also andere provozieren. Denn die Länge der Diskussionen nimmt mit geweckten negativen Emotionen zu. Die Forscher haben dazu das Forum der BBC sowie die Seite digg.com analysiert (zum Paper). "Wer Diskussionen will, sollte nie mit 'Ich liebe das!' beginnen", resümiert Studienautor Mike Thelwall.
Sie verwendeten spezielle Algorithmen, die Schlüsselwörter, Emoticons oder auch subtile sprachliche Signale wie etwa bewusst falsche Buchstabierungen ausfindig machten. Auf dieser Basis wurde automatisch ein Zufriedenheitswert für jedes Posting ermittelt. Je mehr Kommentare ein Thema erhielt, desto niedriger war in der Regel der gesamte Zufriedenheitswert. Besonders deutlich zeigte sich jedoch auch, dass lange Online-Diskussionen immer mit Negativ-Kommentaren begannen.
Kohäsion und negative Gefühle
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Tatsache, dass viele Psychologen der Meinung sind, dass die Kohäsion innerhalb einer Gruppe stark von negativen Gefühlen anderen gegenüber abhängt. Oder wie es Tom Buchanan, Psychologe an der Universität Westminster in London, formuliert: "Members of an online community might unite around a perceived attack on them or some aspect of their identity." Alltag im Netz, sozusagen. Und das nicht erst seit 4chan, WikiLeaks und Anonymous
Quellen: New Scientist, pte
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