Zukunft der IT: Social Media machen neue Werkzeuge notwendig
Am 14.09. fand an der Universität Zürich eine Konferenz zum Thema "Technologieoutlook und IT-Trends als Chance für den Geschäftserfolg" mit Best Practices zu Social Media statt. Leider konnte ich nicht daran teilnehmen, habe aber im Nachgang aus Interesse im Web recherchiert und gebe hier eine Kurze Zusammenfassung v.a. der einen Session mit Moshe Rappoport, Executive Technology Briefer am IBM Forschungslabor Rüschlikon, wiedergeben: "Technologie-Outlook im Hinblick auf Social Media".
IBM verfasst seit 1982 jährlich einen "Global Technology Outlook" (Ausgabe 2011, PDF), der ein wichtiger Bestandteil der IBM-Prozesse für die Verwaltung ihrer weltweiten Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ist. Der Outlook betrachtet die Key Trends, welche voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf Wirtschaft und Technik in den kommenden Jahren haben werden.
Alte Systeme chancenlos
Rappoport nach können aktuelle Computersysteme mit den Anforderungen zukünftiger Anwendungen der Zukunft nicht mehr effizient umgehen. "Wir brauchen neue Werkzeuge", fordert er. Allein ein Blick auf die wachsenden Datenmengen zeige, dass neue Computer und Speichersysteme benötigt werden, um die Informationen zu verarbeiten. Dazu kommt, dass relevante Daten künftig vor allem in unstrukturierter Form vorliegen werden. Sie stammen aus Chats, von Nachrichtenagenturen oder von Diensten wie Twitter.
Eine einzige Statusmeldung bei Twitter zum Beispiel liefert sehr viele relevante Informationen, die unter anderem von Marketingabteilungen verarbeitet werden können. Diese Informationen tauchen aber ungeplant auf und müssen erst analysiert und kategorisiert werden. Dafür braucht es völlig andere Systeme, als uns heute zur Verfügung stehen.
Analyseinstrumente verbessern
Passende Analyseinstrumente werden darüber hinaus bei der Vorhersage von Verkehrsflüssen, Wetterereignissen oder im Management von Städten benötigt. "Lernende Computer" nennt Rappoport solche Systeme, die sich anhand von durchgeführten Berechnungen und Ergebnissen selbst optimieren, um künftig noch bessere und genauere Resultate von Datenanalysen zu liefern. "Sie beziehen die Vergangenheit in ihre gegenwärtige Arbeit mit ein", sagt er. Die Selbstoptimierung betrifft in erster Linie die Software, wird aber später sogar die Hardware umfassen.
Renaissance der Bandspeicher
Einen Rückgriff auf Methoden aus den Anfängen der Computertechnik ortet der IBM-Experte in der Speichertechnik. Für die Datenarchivierung, die nur selten benötig wird, greifen die Techniker wieder mehr auf Bandspeicher zurück. "Mittlerweile ist es technisch möglich, rund 16 Mrd. Bits auf einem Terabyte zu speichern, was Bandkassetten mit einer Speicherkapazität bis zu 35 Terabyte an Daten erlaubt", sagt Rappoport. Die Speicherung auf Tapes ist deutlich energieeffizienter und kostengünstiger als die Verwendung von Disks. Vor allem dann, wenn die Informationen nur selten benötigt werden, ist diese Methode die richtige Wahl.
Einen weiteren Trend ortet Rappoport in der Art, wie künftige Rechner aufgebaut sein werden. "Nicht mehr die CPU wird im Zentrum eines Rechners stehen, sondern die Daten. Mehrere Prozessoren kümmern sich künftig gemeinsam um die Verarbeitung der Informationen." Dazu sei es notwendig, die Prozessortechnologie rasch weiter zu verbessern. Der Schlüssel dafür sei die Nanotechnologie, an der in der Branche bereits auf Hochdruck gearbeitet werde.
Quellen: IBM, pte
Bildquelle: flickr/tweakfest (cc-by 2.0)
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